Sport+Freizeit

Üriker Turner im «Museum zur Farb» in Stäfa
Der MTV Ürikon – Sport + Freizeit ist ein vielseitiger Verein. Seine Mitglieder treffen sich nicht nur beim Sport, sondern auch bei kulturellen Gelegenheiten. Im Rahmen einer Horizonterweiterung blieben kürzlich zwanzig sportliche Männer der Turnhalle fern und besuchten stattdessen das Museum zur Farb (betrieben von der Lesegesellschaft Stäfa). Beim Gebäude handelt es sich eines der ältesten noch stehenden Häuser Stäfas und wurde um das Jahr 1460 errichtet. Im 18. und 19. Jahrhundert kamen die weiteren Hausteile dazu. Etwa 25 Generationen haben im Haus zur Farb gelebt, sind verschiedenen Berufen nachgegangen und haben zahlreiche Spuren hinterlassen. Zu den eindrücklichsten davon gehören die Barockmalereien im Schlafzimmer, die alte Küche oder die Schablonenwände im Kinderzimmer. Seinen Namen hat das Haus zur Farb wegen der Tuchfärberei, die einst in seinem Keller betrieben wurde. Die riesige Baumtrotte wird wohl allen in guter Erinnerung bleiben.
Lukas Germann führte die Besucher auf amüsante Weise durch das Museum. Da gleichzeitig eine Bilderausstellung des bekannten Stäfner Malers Karl Landolt die Räume „verzierte“ war es verständlich, dass der Kurator diesen 2009 verstorbenen, sehr weitgereisten, lokalen Kunstschaffenden ins Zentrum seiner Ausführungen rückte und ihm dabei ausreichend Platz einräumte. Vielen der Besucher dürfte dieser Name bisher kaum bekannt gewesen sein. Trotzdem fand Lukas Germann Zeit interessantes im Zusammenhang mit dem Museum wiederzugeben. Witzig war auch seine Begründung der Redewendung „blau machen“. Offenbar soll in früher Zeit das Trocknen von blau gefärbten Tüchern längere Zeit in Anspruch genommen haben. Der zuständige Färber habe diese Zeit jeweils mit dem Besuch im Wirtshaus verbracht und sei somit der Arbeit ferngeblieben.
Dank des wunderbaren Wetters konnte man im Anschluss an die Führung einen Apéro beim Museum geniessen und diesen Teil des Abends abschliessen. (Heinz Rothenberger)